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Magazine X115 X115 Radiofrequenz | Beauty | Kosten, Wirksamkeit, Risiken

Radiofrequenz | Beauty | Kosten, Wirksamkeit, Risiken

Was ist das?

Die nicht-ablative Radiofrequenz ist eine schönheitsmedizinische Technik zur Behandlung von Hautschlaffheit (Spannungsverlust der Haut).

Das Verfahren nutzt die Erzeugung elektromagnetischer Felder, um die Zellen der Haut (insbesondere die Fibroblasten) direkt oder indirekt zu beeinflussen.

Die elektromagnetischen Wellen führen zu einem Temperaturanstieg im Gewebe und verursachen so eine thermische Schädigung, die ihrerseits die Kollagensynthese anregt (Neokollagenese).

Eigentliches Ziel der Radiofrequenztherapie ist es, die tieferen Schichten der Haut sowie das subkutane Gewebe thermisch zu schädigen, um die Kollagenzusammensetzung zu verändern und die Neokollagenese herbeizuführen.

Der Anstieg an Kollagen trägt dazu bei, der Haut mehr Spannkraft und Konsistenz zu verleihen und kleine Unvollkommenheiten, wie Falten und schlaffe Haut, auszugleichen.

Anwendungsbereiche

Im Rahmen der vielen nicht-invasiven Techniken zur Hautverjüngung konnte sich im Laufe der letzten Jahre auch der Einsatz von Radiofrequenz behaupten.

Indem sie nach und nach invasivere Techniken, wie die Carboxytherapie oder die verschiedenen Unterspritzungstechniken ersetzte, hat sich die Radiofrequenzbehandlung zu einer der ambulant am häufigsten genutzten Anti-Aging-Methoden entwickelt.

Ziel der Radiofrequenztechnik ist es, Veränderungen in der Kollagenzusammensetzung herbeizuführen und die Neokollagenese anzuregen.

Dieses Ziel wird durch die Erzeugung von Wärmeenergie in den tiefen Schichten der Haut und des Unterhautgewebes erreicht.

Während die Photorejuvenation durch Lasertechnik Laserlicht verwendet, nutzt die Radiofrequenz elektromagnetische Wellen, um einen lokal eingegrenzten Wärmeanstieg herbeizuführen.

Dabei besteht jedoch kein Risiko, dass die durch Hochfrequenz erzeugte Energie durch Beugung oder Absorption seitens des epidermalen Melanins reduziert wird. Im Unterschied zur Lasertechnik sind Systeme auf Basis von Hochfrequenz daher für alle Hauttypen geeignet.

Radiofrequenz bewirkt durch hochfrequenten Wechselstrom (von 0,3 bis 10 MHz) einen selektiven und kontrollierten Anstieg der Gewebetemperatur. Der Temperaturanstieg und die Reichweite der Erwärmung hängen von der eingesetzten Energie und der Impedanz des biologischen Gewebes ab.

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Die Radiofrequenz wird in verschiedenen Bereichen der Schönheits- und Anti-Aging-Medizin eingesetzt, und zwar insbesondere bei der Behandlung von Schönheitsmakeln im Gesicht, wie zum Beispiel:

  • Behandlung von Falten und Furchen;
  • Behandlung von Hautschlaffheit im Gesicht;
  • Behandlung alterungsbedingter Hautschlaffheit, die mit einer Atrophie der Gesichtsmuskulatur in Verbindung steht;
  • Behandlung von Verletzungen und Schönheitsmakeln im Gesicht;
  • Behandlung von akuter Akne.

Neben Unvollkommenheiten im Gesicht können mit Radiofrequenz auch Cellulite und Schlaffheit von Hals, Bauch, Unterarm (Trizeps), Gesäß und Brüsten behandelt werden.

Auswirkungen auf die Haut

Zu den wichtigsten physiologischen Auswirkungen, die durch Radiofrequenz hervorgerufen werden, zählen:

  • Kontraktion von Kollagen (kurzfristige Wirkung);
  • Stimulierung der Kollagensynthese durch Gewebereparaturprozess (langfristige Wirkung).

In der Literatur werden auch einige athermische Effekte genannt, bei denen elektromagnetische Felder durch Interaktion mit Zellmembranrezeptoren oder -kanälen oder durch Stimulierung der Synthese von Wachstumsfaktoren biologische Veränderungen hervorrufen könnten.

Alvares und andere (2008) erwähnen auch die Auswirkungen auf die Synthese von Mucopolysacchariden und elastischen Fasern (siehe Elastin), die zu einer Verdickung der Haut führen und so die Festigkeit und Elastizität der Haut verbessern 1.

Funktionsprinzip

Physikalisch gesehen basiert das Prinzip der Hochfrequenz auf der Erzeugung und Übertragung elektromagnetischer Wellen zwischen den verschiedenen Schichten der Epidermis und Dermis.

Der natürliche Widerstand, den diese Strukturen dem Durchgang elektromagnetischer Wellen entgegensetzen, wandelt proportional zur Impedanz der einzelnen Gewebearten alles in thermische Energie um.

Diese thermische Energie sorgt ihrerseits für:

  • eine Denaturierung der Kollagenfasern um 5-30%; folglich kommt es zu einer Kontraktion der Fasern und einer Dehnung der Lederhaut sowie der darüber liegenden Hautschichten;
  • eine Stimulierung der Fibroblasten oder Fibrozyten.

All dies führt seinerseits zur Denaturierung der durch den oxidativen Schaden strukturell beeinträchtigten Fasern, zur biosynthetischen Aktivierung der Fibroblasten und somit zu einer vollständigen strukturellen Neuordnung der Dermis.

Die Ablagerung neuer Kollagenfasern bewirkt eine Verbesserung der dreidimensionalen Struktur der Lederhaut, dehnt die Haut an der Oberfläche und verleiht dem Gesicht bzw. dem behandelten Bereich mehr Dichte, Leuchtkraft und Festigkeit.

Die Denaturierung von Kollagen in der Dermis tritt bei Temperaturen zwischen 50°C und 75°C auf. Zelickson u.a. (2004) konnte durch Hautbiopsien am Unterleib zeigen, dass es 8 Wochen nach der Kollagendenaturierung zu einer Induktion der neuen Synthese des Proteins (Neokollagenese) kam 2.

Die positiven Auswirkungen breiten sich langsam aus und sind in den folgenden 4-6 Monaten stärker spürbar.

Das Verfahren

Die Radiofrequenzbehandlung ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode, die mit einem speziellen Handstück durchgeführt wird, das mit einem Gerät zur Erzeugung elektromagnetischer Wellen verbunden ist.

Die Behandlung dauert rund 30-40 Minuten und ist im Allgemeinen schmerzfrei, da meist eine anästhetische Creme aufgetragen wird, die zu einer örtlichen Betäubung führt.

Die Anzahl der Behandlungssitzungen hängt von der jeweiligen Therapiezusammenstellung ab: Normalerweise bedarf es 5 Sitzungen im Abstand von einer Woche.

Die positiven Auswirkungen lassen sich nach einigen wenigen Behandlungen erkennen und bleiben auch über mehrere Monate nach der letzten Therapiesitzung bestehen.

Die behandelte Haut ist gespannter, kompakter und strahlender.

Der Preis für eine Hochfrequenz-Sitzung liegt durchschnittlich bei 150 bis rund 300 Euro. Ein vollständiger Behandlungszyklus kann daher 900 bis mehr als 2.000 Euro kosten.

Arten

Die meisten Geräte nutzen eine kapazitive Methode (bipolare, tripolare oder multipolare Elektrode), um die Energie auf die Haut zu übertragen.

Laut Montesi u.a. (2007) besteht der Hauptunterschied zwischen der induktiven und der kapazitiven Methode in der Konfiguration der auf die Haut aufzubringenden Elektroden, wodurch die Energie auf unterschiedliche Weise auf das Gewebe übertragen wird 3.

Die induktive Methode (unipolare Elektrode) nutzt eine aktive und eine passive Elektrode, wobei letztere als Erdungselektrode fungiert. Die Energie wird über einen einzigen Kontaktpunkt auf das Gewebe übertragen, wodurch der erzeugte Strom auf konzentrierter Weise eindringen kann.

Bei der kapazitiven Methode (bipolare, tripolare oder multipolare Elektrode), wechselt die Energie zwischen 2 unmittelbar nebeneinander liegenden Elektroden hin und her. Bei drei- und mehrpoligen Geräten wechselt die bipolare Energie ständig zwischen verschiedenen Polen. Die Energie wird an der Behandlungsstelle konzentriert und die erreichte Tiefe entspricht der Hälfte des Abstands zwischen den beiden Elektroden.

Die bipolare Methode eignet sich im Vergleich zur monopolaren Methode insbesondere zur Behandlung von Gesicht, Hals, Dekolleté und Händen sowie bei Personen mit Zahnimplantaten oder metallischen Prothesen, da es in diesem Fall nicht zu einem Stromfluss kommt.

Ergebnisse

Alvares u.a. (2008) haben die Veränderungen des Gewebes, der Zellen, der Dicke und der Struktur von Schweinehaut nach jeder Hochfrequenzbehandlung und 2 Monate nach der letzten Anwendung untersucht 1.

Die deutlichsten Veränderungen konnten 2 Monate nach der letzten Anwendung festgestellt werden. Aufgrund der Biopsien, die nach jeder Behandlungssitzung durchgeführt wurden, konnte beobachtet werden, dass die Papillarschicht der Dermis aufgrund von Ödemen und Gefäßstauung erweitert war, wobei es folglich zu einer Ansammlung von interzellulärer Substanz kam.

Im Rahmen der 2 Monate nach der letzten Anwendung durchgeführten Biopsien konnte ein quantitativer Anstieg von Kollagen, elastischen Fasern und Mucopolysacchariden festgestellt werden.

Einer kürzlich durchgeführten Review zufolge basiert der Einsatz von hochfrequenten Radiowellen eher auf marketingtechnischen als auf technisch-wissenschaftlichen Grundsätzen, da auf dem Markt eine große Anzahl von Geräten erhältlich ist und diese Anzahl täglich zunimmt, ohne dass entsprechende Studien mit hohem Evidenzgrad durchgeführt werden 4.

Es sind experimentelle Studien erforderlich, um eine genaue Korrelation zwischen epidermaler und dermaler Temperatur herzustellen und so die Wirksamkeit von Hochfrequenz bei der Behandlung von Hautschlaffheit und anderen Unvollkommenheiten weitergehend zu klären.

Auf mikroskopischer Ebene lassen sich am Ende des Behandlungszyklus Verbesserungen in Bezug auf die Textur (Erweiterung der Poren, Feuchtigkeitshaushalt) sowie die Konsistenz und Leuchtkraft der Haut erwarten. Die Haut erscheint straffer, kompakter und strahlender. Insbesondere tiefe Falten und Furchen bleiben zwar bestehen, sind aber weniger auffällig.

Nebenwirkungen

Die wichtigste Nebenwirkung sind Schmerzen während der Behandlung, zu deren Linderung die Patienten/innen jedoch eine topische und/oder örtliche Betäubung erhalten.

Während des Eingriffs kann sich der/die Patient/in aufgrund des Temperaturanstiegs im behandelten Bereich unwohl fühlen.

Auch wenn diese Technik nicht invasiv ist, kann die Hochfrequenzbehandlung zu vorübergehenden Erythema (Rötungen) im behandelten Bereich führen, die in rund 15% der Fälle auftreten.

Veränderte Empfindlichkeit und Ödeme sind weitere Nebenwirkungen, die mit Radiofrequenz-Sitzungen in Verbindung gebracht werden.

Glücklicherweise sind klinisch relevante Komplikationen seltener, die in der Regel mit medizinischen Fehlern bei der Behandlung verbunden sind.

Gegenanzeigen

Die Hochfrequenzmethode ist kontraindiziert bei Trägern von Herzschrittmachern, in der Schwangerschaft, bei Patienten/innen, die mit Antikoagulanzien behandelt werden oder die an schweren Hautkrankheiten leiden.

Die Radiofrequenzbehandlung darf nur von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden.

Andere mögliche Kontraindikationen einer Radiofrequenzbehandlung sind: Schwangerschaft, schwere Autoimmunerkrankungen (z. B. Sklerodermie, Lupus erythematodes, Dermatomyositis, …), schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, große Metallprothesen und dekompensierter Diabetes.

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