Falten | Faltenarten | Ursachen, Fotos, Behandlung

Definition und Ursachen

Falten sind dauerhafte linienförmige Furchen, die sich infolge des natürlichen Hautalterungsprozesses in der Haut bilden.

Falten entstehen aufgrund vieler verschiedener Faktoren, wie:

• Veränderungen des Muskelgewebes,
• abnehmende Kontraktionsfähigkeit der mimischen Gesichtsmuskulatur (Dermokontraktion),
• Verschlechterungen auf neuro-muskulärer Ebene,
• Verlust des Unterhautfettgewebes,
• verringerte Regenerationsfähigkeit der Epidermis,
• ausgelaugte und schlecht organisierte extrazelluläre Matrix und Grundsubstanz der Dermis (mit Abbau von Kollagen, Hyaluronsäure und Elastin),
• Rückgang von Gesichtsknochen und -knorpel,
• Schwerkraft.

All diese Veränderungen werden ihrerseits durch folgende Faktoren verursacht:

• Intrinsische Faktoren (genetisch und biologisch, wie hormonelle Faktoren im Zusammenhang mit dem normalen Alterungsprozess);
• externe oder extrinsische Faktoren (wie Ernährung, Rauchen und UV-Strahlung), die das genetisch bedingte intrinsische Altern beschleunigen und verschlimmern können.

Faltenarten

Es wurden verschiedene Klassifizierungssysteme für Falten vorgeschlagen, um sie auf Grundlage ihrer unterschiedlichen histologischen Merkmale sowie ihres Entwicklungsmechanismus unterschieden zu können.

Einteilung der Falten nach Pierard

In der wissenschaftlichen Literatur werden häufig die Kategorien nach Pierard verwendet, der je nach histologischen Merkmalen und Ursache 4 Faltenkategorien unterscheidet ¹.

Wir wollen diese kurz beschreiben, bevor wir zu „weniger technischen“, dafür aber häufiger verwendeten Kategorien übergehen:

1. Mimikfalten: Sie entstehen durch Kontraktion der subdermalen Muskulatur und werden mit Wiederholung dieser Kontraktionen dauerhaft.
2. Atrophische Falten: Sie entwickeln sich in exponierter und nicht exponierter Haut; sie verschwinden beim Ziehen der Haut, ändern mit der Körperhaltung ihre Ausrichtung und sind auf die Atrophie der extrazellulären Matrix zurückzuführen.
3. Elastotische Falten: Sie entwickeln sich in der der Sonne ausgesetzten Haut, sind mit einer Sonnenelastose verbunden, werden fortschreitend dauerhaft und verschwinden beim Ziehen der Haut im rechten Winkel nicht.
4. Gravitationsfalten: Sie entstehen aufgrund der Erschlaffung der Haut als Reaktion auf die Gravitationskräfte und den Elastizitätsverlust. Sie werden durch die externe Krafteinwirkung der Schwerkraft verursacht.

Mimikfalten

Die ersten Falten, die oft auch schon bei jungen Frauen auftreten, sind die ” Mimikfalten“.

Mimikfalten sind tiefe Furchen, die wiederholten Kontraktionen der Gesichtsmuskeln beim Sprechen oder Ausdrücken von Emotionen durch das Gesicht zurückzuführen sind.

In den Muskeln lassen sich Ansammlungen von Lipofuszin erkennen, das auch als „Alterspigment“ bekannt ist und als Marker für Zellschäden gilt.

Normalerweise treten diese Falten an der Stirn, zwischen den Augenbrauen, im Nasolabialbereich und rund um die Augen (Krähenfüße) auf.

Behandlung

Manchmal können Zornesfalten von selbst zurückgehen oder gar verschwinden, wenn der ihnen zugrunde liegende psychische Zustand nicht mehr gegeben ist.

Im Allgemeinen neigen Mimikfalten jedoch dazu, sich aufgrund der unvermeidlichen Kontraktionen der Gesichtsmuskulatur sowie der Prozesse der Hautalterung im Laufe der Zeit zu verstärken.

Kosmetik und ästhetische Medizin bieten verschiedene Lösungen, um das Problem der Mimikfalten an der Wurzel zu lösen, der Haut Elastizität und Feuchtigkeit zu verleihen und die Zellerneuerung zu fördern.

Die wirksamste Behandlungsform für diese Art von Falten sind Kosmetika oder Verfahren, die den für die Falte verantwortlichen Muskel entspannen. Dazu zählen Injektionen des Nervengifts Botulinumtoxin (Botox) sowie der Einsatz von Botox-ähnlichen Kosmetika (Argireline).

Eine Botox-Behandlung muss alle 4-6 Monate wiederholt werden.

Alternativ dazu können je nach zu behandelnder Region verschiedene Füllsubstanzen genutzt werden, die direkt in die Falten zu injizieren sind (wie Hyaluronsäurefiller).

Die Wahl des Fillers hängt von der Art der zu behandelnden Falten und den Bedürfnissen des Patienten ab; resorbierbare Füllsubstanzen haben eine begrenzte Dauer (4-8 Monate), während semipermanente Filler länger anhalten (1-2 oder mehr Jahre), aber ein höheres Komplikationsrisiko besteht.

Verschiedene unterstützenden Behandlungen, wie Radiofrequenz oder Microneedling, können bei der Behandlung des Schönheitsmakels hilfreich sein.

Aktinische Falten

Ein weiterer Faltentyp sind die sogenannten ” aktinischen Falten“.

Diese Falten sind typisch für lichtgealterte Haut und entstehen in Folge der schädlichen Auswirkungen der Sonneneinstrahlung.

Morphologisch gesehen treten aktinische Falten als Betonung des normalen Hautbildes auf und sind im Falle einer längeren UV-Exposition bei Menschen mit heller Haut besonders deutlich.

Diese Falten sind normalerweise dünn, treten aber sehr konzentriert auf und verleihen der Haut ein faltiges Aussehen (wie „zerknittertes Papier“). Sie treten im Gesicht, um die Augen und am Dekolleté auf.

Behandlung

Gegen aktinische Falten kann mit Kosmetika oder verschiedenen Behandlungsmethoden vorgegangen werden, die die Proliferation der Zellmatrix stimulieren (und so die Synthese von Kollagenfasern, Hyaluronsäure und Elastin anregen).

Zu diesen Lösungen gehören topische Retinoide (wie Retinsäure oder Tretinoin), chemische Peelings, hochdosiertes Vitamin C, Kollagen (als Nahrungsergänzungsmittel), topische Isoflavone und einige Peptide.

Die Behandlung von lichtgealterter Haut ist jedoch oft eine Herausforderung und erfordert den Einsatz verschiedener Techniken der ästhetischen Medizin. Insbesondere greift man in diesem Zusammenhang auf die Lasertechnik zurück, aber auch andere Methoden können Vorteile bieten (z. B. gepulstes Licht, Microneedling, photodynamische Therapie, Mikrodermabrasion, Radiofrequenz, Carboxytherapie).

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Schlaffalten

Der wiederholte Druck auf die Haut im Schlaf kann zum Auftreten der sogenannten ” Schlaffalten” oder Knitterfalten führen.

Im Normalfall sind sie nicht symmetrisch, sondern lassen sich hauptsächlich auf einer Gesichtshälfte auf Höhe der Stirn und Wangen beobachten.

In der Jugend verschwinden diese Falten kurz nach dem Aufwachen von selbst, im Laufe der Jahre entwickeln sie sich jedoch zu permanenten Falten.

Behandlung

Die Behandlung ähnelt der bei aktinischen Falten.

Gravitationsfalten

„ Gravitationsfalten“ werden durch die Einwirkung der Schwerkraft auf das Gesicht verursacht, da diese zu Verschiebungen des subkutanen Fettgewebes führt und das Gewebe erschlaffen lässt.

Tatsächlich “entspannt” sich die Haut mit zunehmendem Alter, wobei sie sich zurückbildet und das lose Gewebe abnimmt. So nimmt auch ihre Widerstandskraft gegen die Einwirkung der Schwerkraft ab.

Die Auswirkungen dieser Kraft lassen sich insbesondere an den unteren und oberen Augenlidern deutlich erkennen (Ptosis oder hängende Augenlider), aber auch an den Wangen und am Hals.

Ursachen

Während der Jugend ist das Unterhautfettgewebe gleichmäßig verteilt, während es mit zunehmendem Alter abnimmt und sich an ungewöhnlichen Stellen, sogenannten Taschen, ansammelt.

Diese Taschen neigen dazu, unter der Schwerkraft durchzuhängen, was zur Veränderung des Gesichts beiträgt.

Schwerkraftfalten betreffen normalerweise die Stirn, die periorbitalen, nasolabialen und bukkalen Bereiche, den Schläfen- und den Mundbereich.

Fett sammelt sich hauptsächlich am Kinn, um den Kiefer herum und in den Nasolabiallinien an.

Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Knochenmasse des Skeletts ab, wobei dieses Phänomen den Unterkiefer, den Oberkiefer und die Stirnknochen betrifft. Dieser Gewebeverlust fördert die Entspannung und das anschließende Erschlaffen der Haut, wodurch die deutliche Abgrenzung zwischen Kiefer und Hals, die bei jungen Menschen vorhanden ist, aufgehoben wird.

Typischen Gravitationsfalten sind die sogenannten Marionettenfalten, die von den Mundwinkeln zum Kinn hinunterführen.

Behandlung

Die Korrektur dieser Art von Falten zielt darauf ab, die erschlafften Bereiche durch Injektion von Eigenfett (Lipofilling) oder Füllsubstanzen (in der Regel werden semipermanente oder permanente Filler, wie Polymilchsäure oder Polyacrylamid, verwendet) aufzufüllen.

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